Dreiländereck

Dreiländereck

Die Reisen durch das Dreiländereck von Polen, Tschechen und Deutschland sind für uns keine großen Touren - es ist unsere Heimat, in der wir so oft wie möglich unterwegs sind. Es ist eine der schönsten und interessantesten Regionen Mitteleuropas. Hier treffen Kulturen, Sprachen und Lebensweisen aufeinander. Es ist ein Brennglas europäischer Geschichte mit einer zweitausendjährigen wechselvollen Vergangenheit, einer in großen Teilen unberührten Natur, verwunschenen Schlössen und Kapellen, historischen Städten und mit atemberaubenden Aussichten von den Bergen der Oberlausitz, des Zittauer Gebirges oder des nahen Riesengebirges, einem Teil der Karpaten. Es gibt nur ein kleines Problem: Es weiß keiner, meist nicht einmal die Einheimischen. Und in den Büros der Tourismusmanager kocht jeder sein eigenes Süppchen, ganz so, als wenn es immernoch den Eiseren Vorhang gibt. Für die Politiker aller couleur ist der letzte Zipfel einfach zu weit weg und bestenfalls für das Wahlergebnis interessant.


Das Dreiländereck, eine Region mit einer großen Geschichte, hat zwei Einschnitte der jüngsten Vergangenheit bis heute nicht verkraftet: den von Deutschland angezettelten zweiten Weltkrieg und die Wende. Nach dem zweiten Weltkrieg kam es zur Vertreibung der Schlesier und Sudetendeutschen und damit zum Verlust zweier für die Region wichtiger Kulturen. Mit der Wende setzte die Deindustrialisierung ein und damit der Weggang der Leistungsträger ganzer Generationen. War über Jahrhunderte das Dreiländereck vom Landmaschinenbau und der Textilindustrie mit zigtausend Arbeitern und Angestellten geprägt, ist davon heute nichts mehr geblieben. Anders als in anderen Landstrichen hat auch das Neue im wahrsten Sinne des Wortes vielfach einen Bogen um den Landstrich gemacht. Doch das, was es zu sehen gibt, ist allemal sehenswert. Oft muss genauer hingeschaut werden und ist ein zweiter Blick notwendig.  Es ist keine Region für den eiligen Touristen, so wie auch die Einheimischen eher gemütlich sind.



Augenblicke


Vom Breiteberg bei Bertsdorf

Olbersdorfer See bei Zittau, ein ehemaliger Tagebau


Der Jeschken bei Liberec

Folklorum auf der Kulturinsel Einsiedel


Burg und Klosterkirche Oybin

Zittauer Gebirge bei Jonsdorf

Über diesen Link gelangt Ihr zur Galerie. Dazu benötigt Ihr Zugangsdaten, die wir Euch gern zukommen lassen. Schickt uns einfach an info@nimmrichter-neukirch.de eine E-Mail.

Die Region

Was wirklich zur Region des Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Polen gehört, dazu gibt es keine wirkliche Definition, selbst Wikipedia schweigt dazu.  Und so gibt es immer wieder unterschiedliche Angaben. Historisch bildet die Oberlausitz, Bautzen, Löbau, Zittau und die angrenzenden Gebiete in Tschechien und Polen eine Region, die über Jahrhunderte eng miteinander verbunden war. Schlesien und die Lausitz gehörten beispielsweise in einer wechselvollen Geschichte über Jahrhunderter zur Böhmischen Krone.

Sehenswert

Wer das Dreiländereck besucht, sollte die vielen Wanderwege nutzen, auch wenn es wenig gute Reiseführer gibt. Oft versteckt in Wäldern, machmal auch auf Felsen drohnend, sind die zahlreichen Zeignisse der Vergangenheit zu entdecken. Städte wie Bautzen, Löbau, Zittau, Gorlitz, aber auch Liberec oder Zgorzelec haben viel zu erzählen. Es sollten aber auch Festivals, wie das Folklorum auf der Kulturinsel Einsiedel oder das Straßenteaterfestival in Görlitz und Zgorzelec, besucht werden. Es lohnt in jedem Falle, sich mit der Region zu beschäftigen, einer Region auch vieler Sagen und Legenden, wie zum Beispiel die um Krabat, dem Müllerlehrling aus Koselbruch bei Schwarzkollm, oder die um Rübezahl aus dem Riesengebirge. 


Via Sacra

Ein besonderer Tipp ist die Via Sacra, eine auf alten Handelswegen verlaufende Route im Dreiländereck, die 16 Stationen mit religions- und kunsthistorisch bedeutsamen Kulturdenkmälern in der Euroregion Neiße umfasst. Auf deutschem und niederschlesischem Territorium ist die Route teilweise identisch mit der historischen Via Regia und dem Jakobsweg.

EURO-Neiße-Ticket

Das EURO-Neiße-Ticket des Verkehrsverbundes ZVON ist eine günstige und bequeme Möglichkeit, die Region zu entdecken.  Die Züge fahren teilweise direkt von Dresden (ist noch nicht ZVON) nach Boleslawiec in Polen oder Lieberec in Tschechien. Die Tickets gelten im gesamten Verkehrsverbund, im Kraj (Kreis) Liberec, im Verkehrsbezirk Šluknovsko und bei den polnischen PKS Unternehmen aus Bolesławiec und Jelenia Góra, bei F.H.U. BIELAWA sowie PKS Voyager, bei MZK Bolesławiec, MZK Jelenia Góra sowie bei der PR und Koleje Dolnośląskie (KD).