Serbien

Serbien

In Serbien ist alles anders, zumindest anders als man es mit dem Halbwissen eines Westeuropäers erwartet. Es gibt in Deutschland kaum Literatur, mal abgesehen von einem serbischen Reiseführer, der mit vielen Fehlern ins Deutsche übersetzt wurde. Es gibt keine Wanderkarten und im Internet meist nur Vorurteile und schlechte Nachrichten. Als Reisender betritt man ein unbekanntes Land, das aber binnen kurzer Zeit vertraut wird. Die Serben sind weltoffen, liberal und vor allem gastfreundlich. Nationalismus ist kaum oder gar nicht vorhanden, wohl aber sind sie stolz auf ihr Land.


Der Balkan, wo Orient und Okzident aufeinander treffen, war immer Spielball der Mächte und so ist es bis heute geblieben. Auch die jüngsten Konflikte um den Kosovo und Bosnien-Herzegowina sind nicht frei davon. Das Land ist nach dem Zerfall von Jugoslawien und den folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen nach wie vor noch auf der Suche nach sich selbst und nach seinem Platz in der Weltgemeinschaft. Der Balkan als Region hat übrigens seinem Namen vom gleichnamigen Gebirge, das sich unter anderem in Serbien befindet.


In Serbien treffen Kulturen, Religionen und Nationalitäten aufeinender. Das macht das Land so spannend. Es gibt Katholiken, Protestanten, orthodoxe Christen, Juden und Moslems, die ganz selbstverständlich miteinander leben und  in den vergangenen zweitausend Jahren beeindruckende Zeugnisse hinterlassen haben. Die Natur ist traumhaft schön, unberührt und vielfältig wie in kaum einen anderen Land - nur einen Badestrand am Meer gibt es nicht mehr. Die Menschen sind sehr gastfreundlich und ausgesprochen hilfsbereit. Manchmal sind sie etwas abwartend, spricht man sie jedoch einmal an, ist jedes Eis gebrochen.


Serbien ist ein Land, das entdeckt werden will und auf das man sich einlassen muss. Einerseits ist es westlicher als zum Beispiel die Slovakei oder Rumänien, andererseits lebt das Land die ganz eigene Kultur(en).  Belgrad aber auch Novi Sad sind inzwischen zum Anziehungspunkt von jungen Künstlern aus vielen Ländern geworden, was die Städte bunt und vielfältig macht.

Augenblicke


Blick von der Festung Petrovaradin auf Novi Sad

Stara Planina, Natur pur.


Belgrad. Blick über die Sava auf die Festung Kalemegdan

Vergangenheit und Gegenwart liegen nah beieinander.


Auf dem Markt von Nis.

Das Eiserne Tor, die engste Stelle der Donau.

Über diesen Link gelangt Ihr zur Galerie. Dazu benötigt Ihr Zugangsdaten, die wir Euch gern zukommen lassen. Schickt uns einfach an info@nimmrichter-neukirch.de eine E-Mail.

Serbien und der Krieg

Serbien wird in Weseuropa vor allem mit den Auseinandersetzungen um den Kosovo und Bosnien in Verbindung gebracht. Spricht man die Menschen dort auf die Schuldigen an, bekommt man meist die Antwort "Es waren alles Idioten." Gemeint sind damit ausnahmslos alle Konfliktparteien, einschließlich der Westen, der auch nicht ganz unschuldig ist.

Nicht verstehen können die Menschen in Serbien, dass den Russen in der Ukraine nicht das gleiche zugestanden wird wie den Albanern im Kosovo: die Unabhängigkeit. 

Verkehr

Serbien hat ein recht gut ausgebautes Straßennetz, einschließlich Autobahnen. Die Straßen sind meist in einem guten Zustand, so dass man bedenkenlos losfahren kann. Benzin und Diesel sind allerdings nicht viel billiger als in Deutschland. Deshalb nutzen die Einheimischen auch sehr häufig die guten Verbindungen der Fernreisebusunternehmen. Noch günstiger ist aber die Reise mit der Eisenbahn. Allerdings fahren die Züge oft sehr langsam, da das Schienennetz schlecht ist. Ein Erlebnis ist es aber allemal. 

Einreise und Sicherheit

Die Einreise ist problemlos mit dem Reisepass möglich. Die Grenzpolizei ist freundlich. Notwendig ist es, sich in den Orten anzumelden, die man besucht, bzw. in denen man übernachtet. Bei Übernachtungen in Hotels oder Pensionen wird das von denen übernommen. Bei einem privaten Besuch muss die Anmeldung bei der Polizei im Zielort erfolgen. Die Anmeldebescheinigungen sind bei der Ausreise vorzulegen. 


Serbien ist ein absolut sicheres Land. Das einzige "gefährliche" ist der Rakia, der Pfaumenschnaps, den man zur Begrüßung bei jeder Gelegenheit trinkt. Aber auch daran gewöhnt man sich gern.


Sensibel sollte man beim Fotografieren sein. Gerade bei Gebäuden der öffentlichen Verwaltung oder der Infrastruktur reagieren die Serben zumindest in Belgrad oft nervös. Das kann aber auch an den Erfahrungen des vergangenen Krieges liegen.